Glaube unter Beschuss: Zwei ultraorthodoxe Juden wurden in der Altstadt von Jerusalem wegen Bespuckens eines christlichen Geistlichen festgenommen
Die israelische Polizei hat am Samstag zwei Verdächtige festgenommen, die einen christlichen Geistlichen in der Jerusalemer Altstadt bespuckt und beschimpft haben sollen. Die beiden Verdächtigen wurden verhört und in den Hausarrest entlassen.
Einer der Verdächtigen, ein 17-Jähriger, wurde anhand von Überwachungsbildern identifiziert und von Polizeibeamten festgenommen. Ein weiterer Verdächtiger wurde über Nacht in seiner Wohnung festgenommen und zum Verhör gebracht.
In den sozialen Medien kursierende Videoaufnahmen zeigen, wie einer der Verdächtigen den christlichen Geistlichen zur Rede stellt. Man kann hören, wie der Geistliche auf Englisch fragt: "Du berührst mich ohne Erlaubnis?", worauf der Verdächtige antwortet: "Halt den Mund!"
Der Geistliche sagte: "Er hat mich bespuckt und angefasst. Die Polizei will, dass ich ihn filme." Der Verdächtige spuckte in seine Richtung und sagte: "Du willst mich filmen? Film mich, du Hurensohn. Er ist ein Priester, Alter. Das werde ich mit ihnen machen, f**** Jesus."
Jewish settlers continue to incite and attack Christian clergy ( in this case on Abbott Nicodemus in the old city of Jerusalem. Hate-speech has become the norm for these colonisers that enjoy impunity by the Israeli right-wing government. pic.twitter.com/PhX06QKdfV
— Mitri Raheb (@RahebM) February 3, 2024
Das Phänomen, dass christliche Geistliche in der Jerusalemer Altstadt bespuckt werden, ist in den letzten Jahren zu einem wachsenden Problem geworden.
Im Oktober wurden fünf Verdächtige verhaftet, weil sie während eines Marsches in der Altstadt gespuckt hatten, nur einen Tag nachdem ein anderer Verdächtiger dabei gefilmt worden war, wie er christliche Geistliche anspuckte.
Dieses Video führte zu einer Verurteilung durch Israels Oberrabbiner, Premierminister Benjamin Netanjahu und vielen anderen.
שוטרי מחוז ירושלים עצרו חמישה חשודים ביריקה לעבר נוצרים/כניסה לכנסייה בעיר העתיקה בירושלים (בתיעוד: זיהוי ומעצר שניים מהחשודים הבוקר) pic.twitter.com/2b5yeAriCo
— משטרת ישראל (@IL_police) October 4, 2023
Die Feindseligkeit beschränkt sich nicht auf das Bespucken. Im Oktober 2023 protestierte eine Gruppe von etwa 50 ultraorthodoxen Juden, hauptsächlich Jungen und Kinder, gegen das jährliche Laubhüttenfest der Internationalen Christlichen Botschaft Jerusalem, Israels größtem jährlichen Treffen evangelikaler Christen. Sie hielten Schilder in die Höhe, auf denen sie die Christen beschuldigten, "den Juden den geistigen Krieg zu erklären" und "Nein zu einem jüdischen Holocaust", während sie skandierten, dass die Missionare "nach Hause gehen" sollten.
Trotz Polizeipräsenz und offizieller Verurteilungen werden die Christen weiterhin schikaniert.
Die Mitarbeiter von All Israel News sind ein Team von Journalisten in Israel